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Counseling im schulischen Bereich ist in der Schweiz noch nicht weit verbreitet, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. Obwohl es bisher nur in wenigen Schulen etabliert ist, wird es immer bekannter und gewinnt als unterstützendes Element für Lehrpersonen und Schüler an Wichtigkeit. Es bietet wertvolle Ansätze, um mit herausforderndem Verhalten umzugehen und die schulische Entwicklung zu fördern. 

Counseling im schulischen Kontext mit verhaltensauffälligen Schülern für Lehrpersonen ist eine unterstützende Massnahme, die darauf abzielt, Lehrpersonen Strategien, Wissen und emotionale Unterstützung im Umgang mit Schülern zu vermitteln, die auffälliges Verhalten zeigen. Es geht darum, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Schülern, Eltern und eventuell weiteren Fachpersonen zu fördern.

Hauptziele des Counselings:
 

  1. Unterstützung der Lehrkraft:

    • Reflexion des eigenen Umgangs mit herausfordernden Schülern.

    • Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Konflikten und zur Prävention von Eskalationen.

    • Förderung von Resilienz und emotionaler Stabilität bei Lehrpersonen.

  2. Förderung von Schülern:

    • Verständnis der Ursachen des auffälligen Verhaltens (z. B. Traumata, familiäre Probleme, Entwicklungsstörungen).

    • Erstellung von individuellen Förderplänen und pädagogischen Massnahmen.

  3. Verbesserung der Lehrer-Schüler-Beziehung:

    • Aufbau von Vertrauen und klaren Kommunikationsstrukturen.

    • Anwendung von Techniken zur Deeskalation und Konfliktlösung.

  4. Zusammenarbeit mit anderen Akteuren:

    • Einbindung von Schulsozialarbeitern, Psychologen oder Sonderpädagogen.

    • Unterstützung bei der Kommunikation mit Eltern oder Erziehungsberechtigten.
       

Elemente des Counselings:

  • Beratung: Unterstützung bei der Analyse von Verhaltensproblemen und dem Finden von Lösungen.

  • Fortbildung: Vermittlung von Fachwissen über Verhaltensstörungen, Lernschwierigkeiten und pädagogische Interventionen.

  • Coaching: Individuelle Begleitung der Lehrperson, z. B. durch Rollenspiele, Fallbesprechungen oder Hospitationen.

  • Selbstreflexion: Hilfestellung bei der Analyse eigener Reaktionen und Handlungsweisen.

  • Netzwerkarbeit: Förderung der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern.
     

Methoden im Counseling:

  • Systemische Beratung: Betrachtung des Schülers im Kontext seines gesamten Umfelds (Schule, Familie, Freunde).

  • Lösungsorientierte Ansätze: Fokus auf Stärken und Ressourcen statt auf Probleme.

  • Kommunikationstechniken: Förderung der Gesprächsführung zwischen Lehrperson und Schüler.

  • Verhaltenstherapeutische Ansätze: Vermittlung von Methoden zur Verhaltenssteuerung.
     

Nutzen für Lehrpersonen:

  • Reduktion von Stress und Überforderung.

  • Steigerung der Handlungssicherheit im Umgang mit schwierigen Situationen.

  • Verbesserung des Klassenklimas und der Lernatmosphäre.

  • Förderung der eigenen beruflichen Zufriedenheit und Wirksamkeit.
     

Counseling in diesem Kontext ist somit nicht nur eine Methode zur Unterstützung verhaltensauffälliger Schüler, sondern auch ein Werkzeug, um Lehrpersonen langfristig zu entlasten und die schulische Gemeinschaft zu stärken. 

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